Gezielter Bewegungsablauf von ZNS und Skelettmuskulatur


Aufgrund der zentralen Bedeutung der Koordination in der MTT nimmt diese einen entscheidenden Stellenwert in der Rehabilitation ein, sie wird definiert als das Zusammenwirken von ZNS und Skelettmuskulatur innerhalb eines gezielten Bewegungsablaufs. Unterschieden wird zwischen der intramuskulären Koordination, diese beschreibt das Nerv-Muskel-Zusammenwirken innerhalb eines gezielten Bewegungsablaufs in einem Muskel, und der intermuskulären Koordination, die das Zusammenwirken verschiedener Muskeln bei einem gezielten Bewegungsablauf darstellt.

Das Training der Bewegungskoordination sowie der Bewegungssteuerung spielt von Beginn der Therapie eine bedeutende Rolle, da die koordinativen Fähigkeiten Grundlage jeder menschlichen Bewegung sind. Sie sind verantwortlich für das Erlernen, Steuern und Anpassen jeglicher Bewegung und ermöglichen ein erfolgreiches Bewegungshandeln in unterschiedlichen Situationen und Umgebungen. Ziel ist ein perfektes Zusammenspiel von Sinnesorganen, Nervensystem, Muskulatur und Gelenken.

Beim Koordinationstraining muss der jeweiligen Belastungsfähigkeit der Patienten Rechnung getragen werden.

Teilbereiche

  • Gleichgewichtsfähigkeit (unter individueller Entlastung trainierbar im AlterG)
  • Orientierungsfähigkeit, zielgerichtetes Bewegen im Raum (D-Wall)
  • Reaktionsfähigkeit, schnell auf externe und interne Reize reagieren (D-Wall)
  • Differenzierungsfähigkeit, Training von Dosierung, Geschwindigkeit, Abschätzung von Distanzen und Krafteinsatz (D-Wall)
  • Kopplungsfähigkeit, Einzelbewegungen zu einer komplexen Gesamtbewegung umsetzen (D-Wall)
  • Rhythmisierungsfähigkeit, Bewegungen im entsprechenden Rhythmus durchführen (D-Wall)
  • Umstellungsfähigkeit, Einstellung auf neue, veränderte Situationen, Handlungsabläufe (D-Wall)

Ziele in der Therapie

  • Bahnung, Wiederaufbau des afferenten Sets
  • Stimulierung verlorengegangener Bewegungsmuster
  • Verbesserung der intermuskulären Koordination, des zielgerichteten, ökonomischen Krafteinsatzes
  • Verbesserung der Informationsweiterleitung aus der Peripherie
  • Wahrnehmungsschulung
  • Koordinationstraining
  • Umsetzung und Integration spezieller, individueller alltags-, arbeitsbezogener und freizeitspezifischer Belastungsformen in der Therapie (D-Wall, BTE Primus, AlterG) 

Quellen: Diemer, Sutor: Praxis der medizinischen Trainingstherapie I; Froboese, Wilke, Nellesen: Training in der Therapie Hollmann; Hettinger: Sportmedizin, Arbeits- und Trainingsgrundlagen 

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