Innovative Technik unterstützt geriatrische Reha in der Physiopraxis

Gerätetraining in der geriatrischen Reha? Aber ja! Gezielte Kräftigung und Stabilisierung stärken bei alten Menschen nicht nur Muskeln und Mobilität, sondern auch Mut und Selbstvertrauen – selbst bei Multimorbidität und chronischen Beschwerden. Lesen Sie, welche innovativen Geräte und Tools die Arbeit mit betagten Patientinnen und Patienten in der Physiotherapie erleichtern. Und das Beste: Ärzte können KGG bei Senioren ab dem 70. Lebensjahr extrabudgetär und damit unbegrenzt verschreiben.

kardiomed 700 comfort cycle

Offene Konstruktion erleichtert den Einstieg

Ganz wesentlich ist bei der Arbeit mit betagten Patienten die sorgsame Auswahl der Geräte. „Bei alten Menschen bereitet häufig schon der Einstieg Probleme”, weiß Eibo Schwitters. „Es fehlt ihnen an Beweglichkeit oder sie haben schlicht Angst, beim Einstieg zu fallen oder sich zu verletzen.” Hilfreich sind hier Kraftgeräte wie beispielsweise die Funktionsstemmen der proxomed-Linien compass 540 und compass 600. Sie verfügen über einen großen, freien Durchstieg, der auch alten und/oder bewegungseingeschränkten Menschen die sichere Einnahme der Trainingsposition ermöglicht. Gleiches gilt für den Liege-Ergometer kardiomed 700 comfort cycle, der neben entspanntem Training ebenfalls das leichte Einsteigen ermöglicht – perfekt auch für Patientinnen und Patienten mit Gleichgewichtsproblemen. In der geriatrischen Reha hat sich außerdem bewährt, dass die proxomed-Kraftgeräte mit ihren Gewichtsplatten von 5 oder 10 kg in Abstufungen von 1 bzw. 2 kg reguliert werden können, also sehr fein dosiert auf die Bedürfnisse der Patienten einstellbar sind.

Perturbationstraining auf dem Laufband. Foto: h/p/cosmos

Innovation bei Gangunsicherheit: Perturbationstraining auf dem Laufband

Viele ältere Patientinnen und Patienten leiden unter Unsicherheit beim Gehen. Sie fühlen sich instabil und gehen unkoordiniert – ein Handicap, das ein freies und selbstständiges Leben stark einschränken kann. Gehtraining auf einem normalen Laufband kommt aufgrund der Instabilität nicht infrage, obwohl diese Menschen konsequent trainieren sollten, um einem weiteren Kraftverlust und eventuellen Stürzen vorzubeugen. Eine revolutionäre Lösung bietet hier das Modul Perturbation, das h/p/cosmos für seine neuesten Laufbänder der Serien quasar, pluto und mercury anbietet.

„Das Modul provoziert durch unerwartete Änderungen der Laufband-Geschwindigkeit Gangunsicherheiten, die im Alltag zu Stolpern, Ausrutschen oder Stürzen führen könnten”, erklärt Eibo Schwitters. „Der Patient wird dabei über eine Sicherheitsaufhängung oder ein Gewichtsentlastungssystem gehalten. Er kann also nicht stürzen, sondern auf sichere Art und Weise trainieren und so seine Gangstabilität steigern und die Sturzneigung immer mehr reduzieren.” Die Abfolge der Perturbationen wird vom Laufband zufällig erzeugt, allerdings kann der Therapeut die Geschwindigkeit des Laufbands sowie Frequenz, Intensität und Dauer der Störeinflüsse individuell einstellen.

Darüber hinaus ermöglicht das Perturbationsmodul auch „Dual Tasking“. Dabei erhalten die Patientinnen und Patienten während der Nutzung des Laufbands kognitive Aufgaben, die von der physischen Aktivität des Gehens ablenken sollen. „Sie befassen sich im Kopf mit einer Frage, die auf dem Bildschirm gestellt wird – und plötzlich bremst das Laufband ab. Dies simuliert alltägliche Situationen, in denen körperliche und geistige Herausforderungen zeitgleich bewältigt werden müssen”, so Schwitters.

KGG-Rezept für Senioren ab 70 unbegrenzt verschreibbar

Betagte Menschen haben gute physiotherapeutische Begleitung verdient – und sie sind für die Physiopraxis eine lukrative Zielgruppe. Krankengymnastik am Gerät (KGG) kann nämlich für Patientinnen und Patienten ab dem 70. Lebensjahr unbegrenzt verschrieben werden, ohne das Budget der Arztpraxis zu belasten. Das heißt, dass für diese Personen bei bestimmten Diagnosen der besondere Verordnungsbedarf (BVB) grundsätzlich gilt, etwa bei Osteoporose oder Inkontinenz. Informieren Sie Ihre betagten Patienten und deren Ärzte! Denn oft ist das noch gar nicht bekannt. So entgeht den Senioren eine Menge Gesundheitspotenzial für wenig Geld und Ihrer Praxis eine gute Einnahmequelle.

Veröffentlicht am 20.05.2025