Wer sind die Menschen der PHYSIOMED GROUP? Heute lernen Sie Peng Liu kennen, der die Reha-Landschaft in Fernost kennt wie kaum ein anderer. Peng stammt nicht nur selbst aus China, hat dort Sportwissenschaft studiert und Hochleistungssportler betreut. Er absolvierte auch noch ein Studium an der Sporthochschule Köln und erschloss für ein chinesisches Unternehmen erstmals das Terrain seiner Heimat für Physiotherapie-Geräte aus dem Westen. Seit 2014 ist er als International Sales Manager für proxomed in der Welt unterwegs – seit 2023 auch für die gesamte PHYSIOMED GROUP.

„Ich selbst bin gar nicht so besonders sportlich, aber dennoch sehr sportbegeistert”, sagt Peng Liu. „Sport treibe ich vor allem, um mich gesund zu halten.” Damit trifft der Sportwissenschaftler genau den Kern vieler aktueller Studien, die den Zusammenhang zwischen körperlicher Fitness und lang anhaltender Gesundheit dokumentieren – ein großes Thema auch für die Physiobranche. „Mich haben schon immer die strukturellen und funktionellen Zusammenhänge im menschlichen Körper interessiert”, so Peng weiter. „Ich wollte meinen Körper beherrschen und ich wollte verstehen, was genau in den Knochen, den Muskeln oder dem Herz-Kreislauf-System passiert, wenn ich trainiere.” In logischer Konsequenz entschied er sich für ein Studium an der Sporthochschule Peking mit Schwerpunkt Sportrehabilitation.
Nach seinem Abschluss betreute Peng Liu in Peking für vier Jahre Hochleistungssportler in einem Sportstützpunkt – von Leistungssteigerung bis Reha, von Leichtathletik über Hand- und Volleyball bis hin zu Boxen und Taekwondo. „Dabei wurde mir schnell klar, dass hartes Training allein nicht funktioniert”, resümiert er. „Man muss die Zusammenhänge im Körper wirklich verstehen, um ihn zu beherrschen. Obwohl ich mit so vielen Sportlern gearbeitet habe, musste ich einsehen: Mein Wissen ist nicht genug – ich muss weiter studieren.”
Zum großen Glück des jungen Sportwissenschaftlers ist die Deutsche Sporthochschule Köln die Partner-Uni der Sportuniversität Peking. Sein chinesischer Abschluss wurde anerkannt. 2002 konnte Peng sein zweites Studium beginnen und schloss 2007 in Köln mit Diplom im Fach Prävention und Rehabilitation ab.

Kleine Begebenheit, große Wirkung
„Die entscheidende Wende in meinem Leben brachte ein glücklicher Zufall”, erzählt Peng heute: Während seines sporttherapeutischen Praktikums im Krankenhaus besuchte eine chinesische Delegation die Klinik, um sich über Rehapraktiken in Deutschland zu informieren. Peng Lui sprang als Dolmetscher ein und lernte dabei einen Mann kennen, der gerade im Begriff war, ein Unternehmen für Rehaprodukte und -konzepte im chinesischen Markt zu gründen. Das passte perfekt: Peng ist Chinese, kennt die chinesische Reha-Landschaft ebenso gut wie die deutschen Produkte und Konzepte, spricht fließend Deutsch, Englisch und Chinesisch.
Beim Unternehmen Soreha war er deshalb sieben Jahre lang als Direktor für Training und technischen Service tätig. „In China bedeutete Reha damals einfach nur Massagen und drei Monate flachliegen, bis die Knochen zusammengewachsen waren. Es gab keinerlei Konzepte für Physiotherapie und nur sehr schlichte Geräte”. Peng Liu war also einer der Pioniere, die neben zukunftsweisender Technik auch moderne physiotherapeutische Behandlungskonzepte ins Land der Mitte brachten. Er schulte Kunden, Therapeutinnen und Therapeuten, baute ein Team an Schulungstrainern und den technischen Service auf.
Peng Lius Chefs zeigten sich überaus zufrieden mit dem engagierten Sportwissenschaftler, seine Frau und die zwei kleinen Kinder eher weniger: Der Familienvater war ständig in China unterwegs. Als proxomed dann 2014 einen Asienkenner für den Vertrieb in den fernöstlichen Märkten suchte, packte Peng die Gelegenheit beim Schopf. „Das war eine tolle Herausforderung”, erinnert er sich: „Ich war von Anfang an bei International Sales für den asiatischen Markt zuständig: China, Japan, Korea und weitere Länder.” Bald schon zeichnete Peng als Head of International Sales für den Vertrieb in mehr als 30 Ländern verantwortlich.

Reha-Mittler zwischen den Kulturen: Physio-Fachwissen und Asien-Expertise
Die Herausforderungen wuchsen 2023 durch die Fusion von proxomed und PHYSIOMED sowie die Übernahme von ERGOFIT: „Das war besonders spannend, weil ich mich in ganz neue Bereiche einarbeiten durfte”, so Peng. Heute vertritt er das Portfolio aller drei Marken im Zukunftsmarkt Asien, wobei vor allem Südostasien mit Ländern wie Thailand, Vietnam, Indonesien und Malaysia immer mehr an Bedeutung gewinnt. In seiner Arbeit kommt Peng seine chinesische Herkunft jeden Tag zugute: „Ein gutes Gerät und ein guter Preis reichen nicht aus. Das Wichtigste ist neben der Fachkompetenz, die unterschiedlichen Kulturen zu verstehen und zu denken wie der jeweilige Kunde”, erklärt er. Denn die Anforderungen sind in Asien teils ganz andere als in westlichen Kulturen, wo man bereits auf breites Fachwissen in Sachen Reha setzen kann. „Das ist auf dem asiatischen Markt ganz anders”, so Peng. „Die brauchen nicht nur Geräte, die brauchen auch fachliche Unterstützung, vor allem den wissenschaftlichen Hintergrund.”
Genau diese Expertise bringt Peng Liu mit, und er entwickelt sie stetig weiter. „Ich liebe es, wenn ich etwas Neues von Grund auf lernen und dann weitergeben darf”, sagt er. So war er es, der vor zehn Jahren das erste moderne Rehazentrum in Vietnam aufbaute, Thailand und Indonesien folgten. „Wenn man monatelang ein Zentrum nicht nur mit Geräten, sondern mit einem kompletten Rehakonzept aufgebaut hat und dann bei der Eröffnungsfeier die Freude in den Augen der Leute sieht – das sind meine Highlights. Dann weiß ich: Ich habe meine Aufgabe erledigt.”

Immer schön in Balance bleiben
Nach wie vor ist Peng 80 bis 100 Tage im Jahr unterwegs – als Allrounder für die Geräte und Konzepte der PHYSIOMED GROUP. Dabei kümmert er sich um Verkauf und Schulungen ebenso wie um den technischen Service. „Ich habe meinen Anzug und Laptop dabei, aber auch meinen Schraubenzieher”, lacht er. „Es ist ziemlich normal, dass ich nach einem 10-Stunden-Flug zuerst einem Professor ein Therapiekonzept erkläre, dann einen Beamten aus dem Gesundheitsministerium treffe, anschließend mit einem Techniker ein Gerät repariere und abends noch beim Essen einen Rabatt aushandle.” Dazu kommen Messen und Kongresse rund um den Globus.
Um bei all diesen Herausforderungen in Balance zu bleiben, setzt Peng auf gesundheitsorientierten Sport wie Joggen oder Ausdauer- und Krafttraining im Fitnesscenter. Er freut sich, dass er wieder mehr Zeit für die Familie mit zwei Teenagern hat, und liebt es zu reisen: „Mich interessiert alles, was ich nicht kenne – ob eine Stunde entfernt oder am anderen Ende der Welt.” Seine Kamera hat Peng immer dabei, fotografiert Landschaften, Menschen und besonders gern große Städte bei Nacht. Die allerschönsten Momente aber hält er auf eine ganz persönliche Weise fest: in kleinen chinesischen Gedichten.